Mein größter Flop
Jetzt würde ich etwas ganz Tolles machen: Eine Bibel-Parodie.
Ich hätte mehr über meine Zielgruppe als über Jesus nachdenken sollen. Wer eine Parodie genießen will, muss das Original kennen. In Deutschland Fehlanzeige. Die Namenschristen machen Politik. Kleriker werden immer weniger. Die Laien suchen spirituelle Wellness - ohne Bibel. Nur die Zeugen Jehovas sind Schriftgelehrte, aber denen ist das Gotteswort heillig.
Der Verlag bot mir die "Rest"-Auflage zu einem Spottpreis an. Ich griff zum Taschenrechner. Wie viele Exemplare zum Normalpreis muss ich verkaufen, um den Spottpreis wieder reinzuholen? Geht das alles in meinen kleinen Nebenkeller? Ich vermesse ihn, rechne schon wieder und siehe, es passte auf den Millimeter.
Ich rief im Verlag an. Schon am nächsten Morgen war der Transporter da. Ein Volltrottel, der 2000 unverkäufliche Bücher kauft, überlegt es sich vielleicht ganz schnell anders. Nichts wie raus mit dem Zeug!
Ich hatte nicht bedacht, dass das Buch ja schon vorher verramscht worden war, ich also nur wenig mehr als den Minimalpreis verlangen konnte, den mir auch der Verlag berechnet hatte. Damit war Profit praktisch ausgeschlossen. Nach ein paar Anzeigen wurde ich maximal 20 Exemplare los. Auf schreckliche Weise verstummten meine Käufer, nachdem sie in das Buch reingesehen hatten. Ist "Das Evangelium nach Hoche" vielleicht doch misslungen?
Die Bücher fangen an zu müffeln. Luft kann nicht zirkulieren, wo keine ist. Gestern habe ich die erste Partie in die Papiermüll-Tonne geschmissen. .
Eine genauere Darstellung meines Werkes finden Sie auf der Seite "Das verkannte Meisterwerk".
Möchten Sie eins? 10 Euro, einschließlich Porto. Ich rate ab.